Das Freibad Türnich
Freibad Türnich für den Klimaschutz
Etwas später als in den letzten Jahren, jedoch pünktlich zum Sommerferienbeginn, öffnete das Freibad Türnich am 14.06.2023 wieder seine Tore für den sommerlichen Freizeitspaß.
Nicht sichtbar für die Besucher:innen hat sich dieses Jahr etwas verändert im Freibad – das Türnicher Freibad läuft jetzt mit etwa 43 Prozent weniger Strom und stößt pro Jahr nun etwa 27.500 Kilogramm weniger Treibhausgase aus - so die Berechnungen. Wie hoch die Einsparungen wirklich sind, wird sich nach der Saison zeigen.
Grund dafür sind die hocheffizienten Beckenwasserumwälzpumpen, deren Einbau zur Verzögerung der Eröffnung geführt haben. Solche Umwälzpumpen sind das Herzstück eines jeden Schwimmbades, denn sie sorgen dafür, dass das genutzte Wasser wieder gereinigt und zurück ins Becken geleitet wird.
Effizienzmaßnahmen wie diese sind insbesondere für Schwimm- und Freibäder wichtig, denn sie brauchen besonders viel Energie und Wärme. Die Wärmeversorgung wird im Freibad Türnich mit Solarabsorbern gesichert.
Der Tausch der Pumpen wurde über die Nationale Klimaschutzinitiative, eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, möglich gemacht.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Geschichte des Türnicher Freibades
Kurze Zeit nach Ende des Zweiten Weltkrieges erkannten Gemeinderäte und Verwaltung der Gemeinde Türnich, dass die damalige Badeanstalt am Erftflutkanal in Balkhausen auch aus hygienischen Gründen nicht mehr ausreichte, die Sport- und Freizeitbedürfnisse der Bevölkerung aus den südlichen Ortsteilen Türnich, Balkkhausen und Brüggen zu befriedigen.
Die Bevölkerung in der Gemeinde Türnich war auf rd. 11.000 Einwohner angestiegen und nach den Jahren des Krieges war es wichtig, auch für die Freizeitgestaltung der Menschen zu sorgen.
So begannen die Gemeindeväter im Jahre 1949 mit den Planungen für ein neues Freibad. Als Standort hatte man schnell die heutige Lage an der Heerstraße neben der bereits vorhandenen Turnhalle ausersehen.
Das neue Bad sollte dem modernsten Standard entsprechen, hatte die modernste Wasseraufbereitungs- und Filteranlage im damaligen Landkreis und versprach mit seinem 50x20m Becken mit Sprungturm (= 1000 m² Wasserfläche bis zu 4 m Wassertiefe) großen Badespaß! Ein Kinderplanschbecken, Umkleideräume, eine Schwimmmeisterwohnung und attraktive Außenanlagen rundeten das Bild eines Freibades vom Feinsten ab!
Nach einer Bauzeit von gut 15 Monaten fand am 8. Juni 1952 die Einweihungsfeier statt.
Zu den insgesamt 2000 Gästen und Besuchern gehörten neben Regierungspräsident Dr. Warsch, Oberkreisdirektor Kloos, Bürgermeister Matthias Werner und Gemeindedirektor Thiel auch Vertreter der einheimischen Braunkohlenindustrie und der Baufirmen, die den rd. 320.000 DM (= rd. 164.000 €) kostenden Bau mit Arbeitsleistungen und Materiallieferungen im Wert von 90.000 DM unterstützt (gesponsert) hatten. Die Bezirksregierung Köln bezuschusste den Bau mit 40.000 DM.
Das Türnicher Freibad hat in der Zeit von 1952 bis heute zahlreiche bauliche Veränderungen erfahren. Die wesentlichsten waren:
- 1972 Erstmalige Beheizung des Freibades
- 1997/99 Einbau von Solarkollektoren zur Beheizung des Beckenwassers, Abbruch der alten Turnhalle und Erweiterung der Liegeweise um 600 m², umfangreiche Sanierung der Umkleide- und Duschräume sowie sonstigen badtechnischen Anlagen
- 2002 Teil-Sanierung des Beckenkopfes und Beckensanierung
2022 feierte das Freibad Türnich sein 70-jähriges bestehen.